Corona-zusammenarbeit in den Euregios

Corona hat auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den vier Euregios vor neue Aufgaben gestellt. So gibt es innovative gemeinsame Ansätze, der Pandemie zu begegnen. Einige Beispielen.

Digipee
Im Rahmen des INTERREG-Projekts „Digipee“ der Euregio Rhein-Waal stellt etwa das Unternehmen Medipee aus Moers mithilfe von 3D-Druckern Gesichtsschutz-Visiere her, die Krankenhäusern und Arztpraxen zur Verfügung gestellt werden. Umliegende Krankenhäuser und Praxen in der Euregio haben bereits Visiere angefragt, die das Unternehmen spendet.

AutoProtect
Zudem forschen im INTERREG-Projekt „AutoProtect“ der Euregio Rhein-Maas Nord deutsche und niederländische Unternehmen an Oberflächen mit Selbstschutzfunktion. Diese Oberflächen müssen durch eine spezielle, selbst reinigende Beschichtung nicht mehr so häufig abgewischt oder desinfiziert werden.

Cross-Border Task Force Corona
Zur engen Abstimmung über aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen hat Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Regierungen der Niederlande und Belgiens die Cross-Border Task Force Corona ins Leben gerufen, die sich mehrmals wöchentlich per Telefonkonferenz informiert hält. Auch Niedersachsen nimmt hieran teil. Dass darüber hinaus etablierte Strukturen und Netzwerke, die über die Grenzen hinweg arbeiten, nun ergänzt werden und zum vollen Einsatz kommen, begrüßen die Euregios sehr, die ebenfalls mit ihrem Sachverstand einen Input für die Task Force liefern.

Im Norden
Im Norden, auf dem Gebiet der EUREGIO, findet ein intensiver Austausch zwischen Kliniken sowie Gesundheitsorganisationen auf beiden Seiten der Grenze statt. Viele Netzwerke, die in der Vergangenheit u.a. durch das INTERREG-Projekt „PREpare“ auf diesem Handlungsfeld errichtet wurden, erweisen sich nun als sehr fruchtbar, etwa im medizinisch-fachlichen Austausch oder auch beim Angebot von Intensivbetten: „Die Best-Practice-Aktivitäten in dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollen nun auch als Bericht an die Europäische Union weitergeleitet werden“, sagt EUREGIO-Geschäftsführer Christoph Almering.

Im Süden
Auch an der südlichen Grenze Nordrhein-Westfalens, in der Euregio Maas-Rhein (EMR), arbeiten die Partnerregionen innerhalb bereits existierender Strukturen wie z.B. EMRIC (Verband für Vorfall- und Krisenbewältigung) oder EPICC (Euregio Police Information & Cooperation Centre) Hand in Hand: Dank ihres Netzwerkes konnte die EMR bei einer pragmatischen Lösung zur Ausgestaltung der Grenzkontrollen beitragen. Dadurch konnten etwa Bescheinigungssysteme und Ausnahmeregelungen geschaffen werden.

GrenzinfoPunkte
Die Einschränkungen in der Corona-Krise bringen für die Einwohner der Grenzregion und vor allem für die Grenzpendler viele Fragen mit sich. Die GrenzInfoPunkte der Euregios haben eine Sammlung über relevante Informationen zu Corona und ergriffene Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen und den Nachbarländern hier zusammengestellt.

Quelle: https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/europaminister-holthoff-pfoertner-ruft-gemeinsam-mit-den-vier-euregios-zum-verzicht